Mittlerweile bin ich viele Jahre schon unterwegs in einsamen stillen Gegenden, bin Wälder durchschritten, durch Flussbette, über Felsen geklettert, inmitten der Heideblüte verweilt, habe den Winden und dem Rauschen der Blätter gelauscht, den Kranichen zugesehen, wenn sie zu Tausenden aufsteigen oder abends wieder einfliegen.
Ich mag das Krächzen der Kolkraben in die Stille eines Ortes hinein. Sie sind ein Zeichen von Frieden, denn sie lieben wie ich die Einsamkeit und Stille eines Ortes, da sie sehr scheu sind.

Irgendwann reifte der Wunsch in mir, all das in bewegten Bildern festzuhalten, zu filmen. Neben der Liebe zur Natur begleitet mich Musik, solange ich denken kann. Bewegte Bilder sind eine neue Herausforderung für mich und eröffnen mir neue Ausdrucksmöglichkeiten.
Der Sound, die Geräusche, die auf mich wirken, wenn ich unterwegs bin, begleitet von musikalischen Kompositionen und meinen Gedichten, die ich einspreche, bilden Collagen der Melancholie meiner Empfindungen, unterwegs…

Doch es gibt Menschen, die in einer ganz anderen Welt leben, ohne Geräusche, umgeben von permanenter Stille. Sie leben – vielleicht mehr als ich – in einer Welt aus Bildern, Bewegungen, Farben und sind wohl weitaus feinfühliger, empfindsamer als ich es zu sein vermag, denn sie sind gehörlos. Jedoch sind sie genauso unterwegs wie ich, registrieren und atmen das Leben vielleicht weitaus intensiver als ich, mit all der Tiefe, zu der sie fähig sind.

Bea, meine Frau, begleitet mich auf all meinen Wegen durch meine poetische Welt. Und sie erlernt die Sprache dieser Gebärden, die Ausdruck der Sprache des Körpers ist. Ihre Liebe zum Tanz erfährt mit dem Gebärden neue Perspektiven und Ausdrucksformen und bereichert die Möglichkeit der Kommunikation, auch der Reflektion von Sprache, Erzählung auf poetische Art…
Denn bald schon kam uns der Gedanke, poetische Gedanken zu bereichern, mit Tanz, Gebärden und Minenspiel an den Orten, wo die Aufnahmen entstanden sind, denn viele meiner Gedichte sind untrennbar verbunden mit den Bildern, von denen sie erzählen.
„Wildes Land“, der „Tanz in die Nacht“ oder die Frage nach dem „Sinn des Seins“ werden eindrucksvoll lebendig mit der körperlichen Sprache der Gebärden. Verbunden mit nun bewegten Bildern, dem natürlichen Sound der Stille, getränkt von Rufen der Geschöpfe, die lauter werden, je länger man verweilt und meinen eigenen Kompositionen, entstehen neue, oft meditative Sound- und Bildcollagen; vereint mit der Sprache der Gebärden.
Lassen Sie sich entführen, in die uns umgebende wunderschöne Welt unserer Heimat. Die Arbeit an diesen Projekten ist in vollem Gange, hat aber praktisch erst begonnen. Immer wieder vorbeischauen lohnt sich also in jedem Fall.

Viel Vergnügen und Inspiration für eigene neue Perspektiven wünschen Euch Bea und Steffen