SAMOS

vor der Küste Kleinasiens

das blaue Meer von Osten strandet
dort, wo der Griechen Land versandet
Felsen, Steine, bunter Sand
schwimmen wie in Gottes Hand

weit verstreut in Gischt und Schaum
der Sporaden Lebensraum
Patmos, Chios, Ikaria
auch die heilige Maria
sind dem festen Land entschwunden
und einander fest verbunden

weit im Kreise sie umsäumen
dessen Name jeder kennt
Heimat von millionen Bäumen
die sich Griechisch Samou nennt

bleibst als Insel uns im Herzen
wo die Reise einst begann
uns’re Liebe neu geboren
ich erneut dein Herz gewann

ob wir kehren einst zurück
der Samioten Inselglück
uns erwartet alle Zeiten
und im Herzen wird uns stets begleiten
Samos

Im Jahre 2006 setzten wir auf der Insel Samos erstmals unseren Fuß auf griechischen Boden. Es sollten 15 Jahre vergehen, bis zum Wiedersehen.
Und ja, einiges hat sich verändert. Der grüne Norden, mit seinen unglaublich dicht bewaldeten Berghängen wird mehr und mehr erschlossen. War es damals noch ein wirkliches Abenteuer, mit dem Jeep hinauf ins Karvouni-Massiv zu fahren, bis auf den Gipfel des Mt. Ambelos (1153 m), fuhren wir 2021 schon über breit angelegte Rough Roads, breit wie Bundesstraßen, die man tatsächlich auch asphaltieren könnte. So war es nicht ungewöhnlich, dass wir hier oben diesmal einem italienischen Mopedfahrer und jungen Touristen begegneten, die schnell hinauf kamen, um das obligatorische Handy-Foto zu machen.
Auch hatte sich die Natur schon sichtbar erholt, vom Großbrand, der 2004 weite Teile der Gipfelwälder komplett vernichtet hatte. Die regenerativen Kräfte der Natur sind stark.

Während wir damals im Norden wohnten, in einem kleinen privat geführten Hotel mit 9 Zimmern, zog es uns diesmal in den äußersten Südwesten der Insel, zu Füßen des mächtigen Kerkis-Massivs, dessen Gipfel interessanterweise einen weiblichen Namen trägt (die Vigla) und mit 1434 m der höchste Gipfel des samiotischen Eilands ist.

Der Griechen Land wird vom Bergland geprägt, das knapp 80% des Landes ausmachen. Faszinierend bestaune ich immer, wie es steil und teils gigantisch hinabfällt ins Meer.
Ohne Mietwagen wird es recht erschwerlich, die stillen einsamen Buchten zwischen den Ausläufern der Berge zu erreichen, hinab, vor allem aber wieder hinauf(!) …

Wir hatten das Glück, Gast auf einer samiotischen Hochzeit zu sein und bei der Gelegenheit einheimische Musiker mit traditionellen Kompositionen und ihren Tänzen kennenzulernen. Gitarre, Bouzouki und Violine, begleitet auch vom Piano erzählen die Geschichten der Insel, hier an der türkischen Küste Kleinasiens, die im Osten nur 1 1/2 Km entfernt ist.

Jeder Landesteil Griechenlands hat seine eigene Geschichte und vor allem seine ganz eigene Geologie. Noch war es möglich, stille und einsame Orte aufzusuchen und den Atem des Ortes wirken zu lassen.
Ganz gleich wo, die Erde, auf der wir leben, ist ein einziges Wunder und wer sucht, wird finden, ganz gleich, wohin die Wege führen. Ob wir es jemals wiedersehen, in diesem Leben, wer weiß. Das Leben, so heißt es, findet immer einen Weg…