DER NÖRDLICHE VELEBIT
Ich liebe es, wenn Berge dicht bewaldet sind, ihre ursprüngliche Wildheit erhalten blieb und sie dann schließlich ins Meer fallen, wie das am Mittelmeer oft der Fall ist, besonders nach Westen hin. Solch ein wunderschöner und beeindruckender Ort ist das Velebit.
Es steigt im Osten der nördlichen Adria etwa 1000 Meter steil aus dem Meer hinauf und bildet mit seinen karstigen Felsgipfeln, die über 1700 Meter hoch sind, eine grandiose Barriere, die das kroatische Festland vom Meer trennt. Fichten- und Buchenwälder, soweit das Auge reicht, bilden einen grünen und wilden Gürtel, der immer noch Bären, Wölfen und Luchsen Heimat ist.
Obwohl dieser Ort doch sehr bekannt ist, ist man hier noch meist allein unterwegs und ist ganz gefangen vom Anblick und der Stille weit und breit. Bären und Wölfen sind wir nicht begegnet, jedoch so manchem uralten Baumriesen und versteckten wunderbaren Orten, an denen es sich lohnt zu verweilen. Die Eindrücke sind nachhaltig und prägend…
Im Lika-Tal
Westlich des Nationalparks „Sjeverni Velebit“ (Nördlicher Velebit), die Berge sind immer noch hoch und bis zu den Gipfeln dicht bewaldet, befindet sich die Hochebene Lika, eine spärlich bewachsene Landschaft, dünn besiedelt und, wie die meisten Regionen des Landes mit einer leidvollen Geschichte.
Die Menschen hier leben von dem Wenigen, das sie dem kargen Boden abringen. Trotz allem ist die Lika weithin bekannt für sehr hochwertige Kartoffeln (kroatisch: Lički krumpir).
Heute leben auch wieder Serben hier, zusammen mit anderen unterschiedlichen Volksgruppen.
Die nahen bekannten Nationalparks Plitvicer Seen und Paklenica ziehen viele Touristen an, die hier durchziehen. Wir waren gekommen, um einen Tag hier zu verweilen, inmitten der Bergwälder des Velebit und des westlichen Kapela-Gebirges…