Die Landschaften unserer Erde sind vielfältig und so unterschiedlich in ihrem Charakter, wie die Regionen, die sie prägen. Die dort lebenden Menschen jedoch erst geben diesen Regionen ein Gesicht. Viele verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft haben über die Jahre in meine Kamera geblickt. Ohne diese Menschen zu bewerten, sind natürliche Portraits entstanden, festgehalten Orte und Momente der Region, in der ich sie einst traf.

Die Landschaften, die ich durchstreifte, in all den Jahren, haben somit authentische Gesichter bekommen, die die Regionen lebendig werden lassen, in meinen Bildern. Die Menschen wurden geprägt, durch das Klima, ihre Arbeit, ihren eigenen Lebensweg, bis ich sie traf. Somit sind diese Portraits auch ein Dokument jener Zeit, auf ewig…

Manche Menschen, vor allem die entstandenen Portraits haben mich inspiriert und es sind Bildwerke entstanden, die ich auch schon in Ausstellungen gezeigt habe, mit ihren Geschichten, die ich an anderer Stelle erzählen werde.

Gesichter Griechenlands

Griechenland ist groß und umfasst viele unterschiedliche Regionen mit ihren eigenen Traditionen. Ein Dreiviertel des Landes ist Bergland und auch das Meer prägt die Menschen; im Westen ist es die südliche Adria, im Osten die Ägäis und im Süden das Lybische und das östliche Mittelmeer. Die Portraits entstanden auf den Inseln Korfu, Agistri, Kreta und in Athen, von ganz unterschiedlichen Menschen, dort, wo ich sie traf…

kretische Begegnungen

Manchmal gibt es ein Wiedersehen, nach vielen Jahren und ein Portrait kehrt dahin zurück, wo es entstanden ist…


Kreta ist die größte der griechischen Inseln, was den Vorteil hat, dass die unaufhörlichen Touristenströme nicht jede Region der Insel überfluten. Den entscheidenden Beitrag hierfür leistet auch die gigantische Geologie dieses Eilands. Mancher Ort an der südlichen Küste ist eine Tagesreise vom Norden entfernt, weil monumentale Berge umfahren werden müssen. Auch ich kenne nur einen Teil der Insel sehr gut und vieles blieb bis heute für mich verschlossen und unentdeckt. Ich kehre gern an geliebte Orte zurück. Es ist jedesmal aufs neue ein Ankommen in vertrauter Umgebung, deren Geschichte mich beeindruckt.
Kreta ist wild, monumental, leidenschaftlich, was tief verwurzelt ist in seiner Seele und mir jedesmal etwas entreißt, aus meinem Innern, wenn ich versuche in das Herz eines Ortes vorzustoßen, einen Gipfel zu besteigen.

Die grandioseste Entdeckung für mich war ohne Frage die Tatsache, dass Kreta eine Insel der Musik ist. Kaum ein Ort und sei er noch so klein, in dem keine Musiker ansässig sind, die eines der traditionellen kretischen Instrumente Laute oder Lyra spielen. Beispielhaft für diese weit zurückreichende musikalische Tradition ist die Familie Xylouris, allen voran Nikos. Auch seine Brüder Antonis und Yannis, seine Söhne Giorgis und Charalambos und seine Tochter Niki sind als Musiker in ganz Griechenland bekannt. Jedoch gibt es so viele Musiker auf Kreta, dass es wohl unmöglich ist, alle zu kennen.

Und auch die musikalischen Ausdrucksformen sind sehr vielfältig; ob traditionelle Syrta, Mantinades, sozialkritsche Rembetika, virtuos und kompositorisch höchst anspruchsvoll, wie Giorgos Manolakis es zellebriert oder Kompositionen und auch traditionelle Arrangements mit großen Einflüssen aus dem nahen Osten und Vorderasien, wie bei dem Iren Ross Daly, dem einztigen Weltreisenden, der sich Anfang der 1980ger Jahre auf Kreta niederließ und in dem Ort Houdetsi ein Instrumentenmuseum gründete; alle haben sie eins gemeinsam, die tiefe Liebe zur musikalischen Tradition, dem Gesang und dem Tanz.
Genauso vielfältig wie die Musik sind auch die Menschen, die ich über all die Jahre traf und meine Bilder sind ein lebendiges Abbild Kretas aus ganz unterschiedlichen Gegenden und unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft.
Und so es das Schicksal will, kreuzen sich manche Wege erneut. In der derzeitigen weltweiten Situation wirken diese Bilder ein bisschen wie aus einer längst vergangenen Zeit…


Bildwerke



Gesichter Tansanias